Gut versichert - Wie man für sich selbst und die Familie vorsorgt
Der Stiftung Warentest und der Autorin Isabell Pohlmann ist mit diesem Titel ein ausgesprochen guter Einstiegsratgeber für Verbraucherinnen und Verbraucher gelungen. Sachlogisch gliedert sich das Buch in drei Teile. Im ersten Teil wird der empfohlene Versicherungsschutz in verschiedenen Lebensphasen betrachtet. Neben weiteren werden Ausbildung und Studium, Einstieg in die verschiedenen Erwerbsarten, Familiengründung und Rentenalter betrachtet. Die angeratenen Verträge werden übersichtlich in einer Checkbox dargestellt. Genauso wichtig ist aber, dass jeweils erklärt wird, wieso die jeweiligen Versicherungen in einer bestimmten Lebensphase wichtig sind.
Der zweite Teil stellt alle für den durchschnittlichen Privathaushalt relevanten Versicherungen detaillierter vor. Im letzten Teil werden Themen „Rund um den Vertrag“ besprochen. Welche Möglichkeiten haben Sie, einen Vertrag abzuschließen? Welche Wege gibt es bei Streit mit der Versicherungsgesellschaft? Aber auch, was Ihre Pflichten als Versicherungsnehmer sind. Abgerundet wird dieser letzte Teil, durch eine Erklärung wichtiger Fachbegriffe und Musterbriefe, bps. Für Kündigungen.
Die größte Schwäche des Buches liegt in seiner fehlenden Aktualität. Mit der letzten Auflage im Jahr 2015 sind einige Zahlen, z.b. zur Riester-Förderung veraltet. Auch Produktentwicklungen, wie die Grundfähigkeitsversicherung als mögliche Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung finden somit keine Erwähnung. Im Bereich der Altersvorsorge und des Vermögensaufbaus finden die in neueren Publikationen der Stiftung Warentest nachdrücklich empfohlenen ETFs als Alternative zu aktiv gemanagten Fonds keine Erwähnung. Zudem werden mit keinem Wort Netto-Tarife, die keine Abschlusskosten für Provisionen enthalten, erwähnt und es entsteht schnell der Eindruck, dass Fondspolicen grundsätzlich teuer sein müssen und darüber hinaus stark spekulativ seien.
Wer Fragen zu Rentenversicherungen, Lebensversicherungen und dem Sparen mit Investmentfonds hat, sollte sein Wissen definitiv an anderer Stelle vertiefen.
Nun sind aber Versicherungen zur Geldanlage nur ein Teil der Versicherungswelt und vor dem Hintergrund, eines kompakten Ratgebers mit ca. 200 Seiten kann Ihnen nur ein entsprechender Raum gegeben werden. Dieses Manko ändert aber nichts an der Empfehlung für dieses Buch. Die Einschätzung der Autorin, welche Versicherungen wann sinnvoll sind, werden zu überwiegenden Teilen vom Verfasser dieses Artikels geteilt. Positiv anzumerken ist auch, dass oft nutzlose Versicherungen angeführt werden und erklärt wird, wieso man sie sich oft sparen kann.
Um ein Grundwissen zu Versicherungen aufzubauen ist dieses Buch ein sehr guter Anfang.
Schwächen:
Die aktuellste Auflage ist von 2015. Somit sind einige wenige Angaben veraltet.
Das Thema der Altersvorsorge ist zu wichtig, um es auf den wenigen Seiten ausreichend zu behandeln. Wer das Buch als Entscheidungshilfe bei der Ruhestandplanung kauft, könnte enttäuscht werden.
Für wen interessant?
Verbraucherinnen und Verbraucher ohne nennenswerte Vorkenntnisse zu Versicherungen.
Wieso?
Sie erhalten eine knappe und lebensnahe Empfehlung, welche Versicherungen für Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit relevant sind und was es zu den einzelnen Versicherungsarten zu beachten gilt.